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Alt & Jung im CS Pflege- und Sozialzentrum Pramergasse Wien

BewohnerInnen Lernende Organisation

Kurzbeschreibung

Die Gruppe „Alt & Jung“, die sich wöchentlich trifft, setzt sich aus vier bis sechs Kindergartenkindern und vier bis sechs hochbetagten Bewohnerinnen und Bewohnern bzw. Tagesgästen der Caritas Socialis zusammen. Eine Kindergartenpädagogin und eine Seniorinnen- und Seniorenbetreuerin leiten die Gruppe.

Basierend auf den nachfolgenden Grundgedanken treffen sich immer die gleichen Kinder und Seniorinnen und Senioren, um so eine Beziehung aufbauen zu können:

  • Aktivitäten beider Generationen,
  • Gleichberechtigung von Alt und Jung,
  • Förderung der gegenseitigen Achtung,
  • Förderung gegenseitiger Unterstützung und Hilfe,
  • Förderung der Autonomie,
  • Orientierung an den Interessen, Beziehungen und auch der Tagesverfassung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
  • Arbeiten in der Kleingruppe,
  • Prinzip der Freiwilligkeit sowie
  • Prinzip der doppelten Betreuung

Die gemeinsame Aktivität weist einen festen Ablauf mit Ritualen auf, wie beispielsweise das Begrüßungs- und Abschiedslied. Jedes Gruppentreffen steht unter einem Motto. Die Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter wählen das Motto (z. B. Frühjahrsputz) stets so, dass sowohl die Grundgedanken erfüllt werden als auch Bewegung und Gedächtnisspiele Platz finden. Jedes Treffen wird von den Gruppenleiterinnen vor- und nachbesprochen. So ist gewährleistet, dass die Themen und der Ablauf den genannten Grundgedanken entsprechen und die Verantwortlichen aus den Erfahrungen lernen.

Entstehungsprozess

2009 bestand im CS Pflege- und Sozialzentrum Pramergasse bereits eine lange Tradition, generationsübergreifend zu arbeiten. Gesellschaftliche Entwicklungen wie der demographische Aspekt oder die Verinselung, d.h. Institutionalisierung der Menschen in verschiedenen Lebensphasen, führten zu einer Anpassung der Schwerpunktsetzung. So entschloss sich die CS 2009, das Projekt „Alt und Jung in der CS. Neue Wege zu einer intergenerativen Betreuung“ zu starten und somit der bisherigen intergenerativen Arbeit Struktur und Transparenz zu geben.

Zielsetzungen

Fünf Zielbereiche werden mit der Gruppe „Alt & Jung“ abgedeckt. Hierzu gehören gesellschaftliche, institutionelle, soziale, individuelle und ethische Ziele wie etwa folgende:

  • Vorurteile gegenüber der jeweils anderen Generation abbauen,
  • Toleranz fördern und gesellschaftliche Isolation und Ghettoisierung vermindern,
  • ein generationsübergreifendes Gesellschaftsbild vermitteln,
  • der Verinselung und Isolation von Heimen und Kindergärten entgegenwirken,
  • Gelegenheiten und Räume schaffen, in denen Generationsbegegnungen stattfinden,
  • Leben ins Haus bringen,
  • soziale Kompetenzen aufbauen, stärken und wieder erlernen,
  • Berührungsängste abbauen,
  • Rücksicht erfahren und üben,
  • sich gegenseitig helfen,
  • Abwechslung, Spaß und Freude miteinander erleben,
  • durch Begegnung mehr Lebensqualität für alle ermöglichen,
  • neue Interessen bei Kindern und Seniorinnen und Senioren wecken,
  • Stärken erleben, Schwächen akzeptieren,
  • für jemanden wichtig sein und Zuwendung erfahren,
  • Würde der jeweiligen Altersgruppe bewahren,
  • Kontakte ermöglichen anstatt vereinnahmen,
  • augenblickliche und andauernde Bedürfnisse von Kindern, Seniorinnen und Senioren berücksichtigen.

Auswirkungen

Neben den Auswirkungen für die Kinder, die hochbetagten Menschen und die Betreuerinnen und Betreuer der Gruppe zeigen sich auch Auswirkungen im atmosphärischen Bereich.

Die Kinder erleben, dass Altern zum Leben gehört und etwas ganz Normales ist. Sie erhalten ein realistisches Bild von alten Menschen und erfahren etwas über frühere Zeiten. Die Kinder entwickeln Verständnis für die Eigenheiten alter Menschen und üben soziales Verhalten, Verantwortungsbewusstsein und Solidarität. Sie lernen auf spielerische und auf Vertrauen beruhende Art etwas über den Umgang mit Schwäche, Krankheit und Tod.

Die alten Menschen können Gefühle von Vereinsamung und Isolation überwinden. Sie haben an neuen interessanten Inhalten teil und bauen Beziehungen zu Kindern auf, wodurch sie auch Abwechslung erfahren. Die Begegnung mit jungen Menschen ruft Lebensfreude hervor und aktiviert verschüttete Erinnerungen und Fähigkeiten.

Die Betreuungspersonen – Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen, Seniorinnen- und Seniorenbetreuerinnen und -betreuer, Pflegehelferinnen und -helfer usw. – lernen den Umgang mit der anderen Generation und erhalten Einblicke in den jeweils anderen Arbeitsbereich. Gemeinsame Aktivitäten und Verständnis für den anderen Arbeits- und Lebensbereich – Kindergarten, Pflegeheim – werden gefördert.

Die Menschen unterschiedlichsten Alters gehen positiv und interessiert im Haus aufeinander zu und unterstützen so eine angenehme und entspannte Atmosphäre.

Altjung

Auf einen Blick

Organisation CS Pflege- und Sozialzentrum Pramergasse Wien
Qualitäts- und Ergebnisfelder
  • 1.3. Kommunikation
  • 5.3. Intergeneratives und interdisziplinäres Lernen
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