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Urlaubsaustausch "Salzburg" im Haus St. Vinzenz Pinkafeld

BewohnerInnen

Kurzbeschreibung

Im Haus St. Vinzenz Pinkafeld findet jährlich in Kooperation mit dem Herz-Jesu-Heim in Salzburg ein Urlaubstausch statt. Mit dem Urlaubsaustausch hat eine Gruppe von maximal fünf Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit, sechs Tage lang durch einen Ortswechsel Auszeit vom Alten- und Pflegeheim zu nehmen, Neues kennen zu lernen und sich zu erholen.

Ein umfangreiches Besuchsprogramm in Salzburg wartet auf die Urlauberinnen und Urlauber aus dem Haus St. Vinzenz in Pinkafeld. Ein Begleitteam, bestehend aus Pflegemitarbeiterinnen und -mitarbeitern, Vertrauenspersonen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern begleitet die Urlauberinnen und Urlauber. Um die notwendigen personellen und infrastrukturellen Voraussetzungen für diesen Urlaubstausch zu erfüllen, nutzen die beteiligten Häuser die Heimplätze für die Zeit des Urlaubes wechselseitig. Die  Häuser verrechnen wechselseitig für die Austauschzeit keine Leistungen für Übernachtung oder Verpflegung, wodurch ein möglichst kostengünstiger Urlaub zur Verfügung gestellt werden kann. Zusätzlich werden 50 Prozent der sonstigen Kosten wie Eintrittsgelder, Bewirtungen in Gaststätten, Taxikosten etc. vom jeweiligen Haus getragen. Ohne ehrenamtliches Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bzw. freiwilligen  Helferinnen und Helfer wäre dieses Projekt nicht möglich. Das Projekt wurde im Jahr 2013 beim TELEIOS, dem Innovationspreis der Österreichischen Altenpflege, mit dem zweiten Platz in der Kategorie Bewohnerinnen / Bewohner ausgezeichnet.

Entstehungsprozess

Im April 2009 wurde in den Häusern St. Vinzenz Pinkafeld und Herz-Jesu-Heim Salzburg eine Projektgruppe aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beider Häuser gegründet. Zielsetzung war die gemeinsame Planung und Organisation eines Urlaubes für die Bewohnerinnen und Bewohner beider Häuser.

Für viele Menschen in Alten- und Pflegeheimen ist ein Urlaub, wie er für die meisten Menschen zur Normalität gehört, nicht möglich. Grundidee des Projektes war, den Bewohnerinnen und Bewohnern Normalität auch in diesem Lebensbereich zu ermöglichen.

Von April bis August 2009 entstand durch die engagierte Arbeit der Projektgruppe aus der Vision ein umsetzbares Konzept.

Zielsetzungen

  • Leben im Sinne des Normalitätsprinzips
  • Angebot einer „Auszeit“ für Bewohnerinnen und Bewohner
  • Verbesserung des Wohlbefindens und des gesundheitlichen Zustandes der Urlauberinnen und Urlauber
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Stärkung der Selbstbestimmung und der Ich-Wichtigkeit
  • Schaffung eines Zuganges zu kulturellen Angeboten
  • Aufbau von Beziehungen zur Stabilisierung des psychischen Gleichgewichts
  • Lerneffekt für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinsichtlich Normalitätsprinzip
  • Integration der gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse in den gelebten Heimalltag

Auswirkungen

Eindrucksvolles Zeichen für die Zielerreichung ist der Wunsch aller bisherigen Urlauber-innen und Urlauber, jederzeit wieder an einem Bewohnerinnen- und Bewohnerurlaub teilzunehmen. Die Begeisterung am Urlaubsort und die vielen positiven Veränderungen wie zum Beispiel in Bezug auf die Schmerzäußerungen, Reduktion der Schmerzmittel, Verringerung der Bedarfsmedikamente bei Depression, Aussagen wie „Ich fühle mich hier so wohl, ich habe meine Depression über das Brückengeländer des Steges in die Salzach geworfen“, machen den Salzburgurlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis. Auch Angehörige drücken immer wieder ihre große Zufriedenheit mit diesem Angebot aus.

In den letzten Jahren haben mehr als 25 Personen am Urlaubsangebot teilgenommen. Für 14 Bewohnerinnen und Bewohner war es der erste Urlaub in ihrem Leben.

Auf einen Blick

Qualitäts- und Ergebnisfelder
  • 1.5. Tagesstruktur und Heimleben
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